Durch das Wirtschaftswunder begünstigt, waren es zunächst die großen Versandhausketten, die hierzulande mittels Katalog eine breite Angebotspalette ins Wohnzimmer lieferten. Die Wohnung wurde zum erweiterten Ladenlokal. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten etablierten sich neue Formen des Homeshoppings. Eine der erfolgreichsten wurden die sogenannten Homepartys. Party deshalb, weil viele Verkaufsveranstaltungen in den eigenen vier Wänden zum beliebten abendlichen Hausfrauen-Event wurden. Kurz darauf wurde in den 1960er Jahren erstmals „Essen auf Rädern“ angeboten, was in den 1980ern kommerzielle Essens-Lieferdienste zur Folge hatte „Home Delivery“, angeführt von Pizza und Pasta.

Heute gibt es nichts, was man nicht zu Hause abwickeln könnte. Selbst die Banken schicken ihre Berater zu den Kunden nach Hause. In den 70er Jahren formulierte die amerikanische Trendforscherin Faith Popcorn erstmals den Begriff des „Cocoonings“ (zu Deutsch „in einen Kokon einspinnen“). Gemeint ist hierbei die soziale Abspaltung eines Individuums von seinem gesellschaftlichen Umfeld, was aber erst in den folgenden Jahrzehnten merkwürdige Blüten treiben sollte. Ebenfalls in den 1980er Jahren gingen auch die ersten privaten Fernsehsender landesweit auf Sendung. Neben Information und Unterhaltung rückte das gewerbsmäßige Fernsehen vermehrt in den Fokus, so dass in den 1990ern das Teleshopping in deutschen Wohnzimmern Einzug hielt.

Der Konsum übers TV-Gerät entwickelte sich hin zu eigenständigen Einkaufssendern, deren Programme bis heute einzig und allein dem Zweck der Produktpräsentation und -veräußerung dienen. Vor allem unter der ständig wachsenden Zahl von Senioren erfahren sie eine große Popu- larität. Auf Grund dieser demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft wird die Zielgruppe der Rentner immer interessanter für Homeshopping-Anbieter. Wo häusliche Pflege ein alter Hut ist, sprießen in den Großstädten die Geschäftsideen ins Uferlose. Ein Gassi geh- oder ein Einkaufs-Service kann selbst für private Kleinanbieter wie Studenten, Schüler oder rüstige Rentner eine lukrative Geschäftsidee sein. Eine Renaissance erlebten die altehrwürdigen Versandhäuser durch ihre Pionierarbeit beim Onlineshopping. Um die Jahrtausendwende er fuhr das Internet einen wahren Boom. Neue Technologien kamen immer zügiger auf den Markt und die Verbindungen wurden schneller.

Versandhäuser konnten nun auch detaillierte Bilder ihrer Waren ins Netz stellen, was vorher aufgrund mangelnder Server-Leistungen nicht möglich war. Ebay nutzte als erstes Unternehmen die Basis einer Art Online-Community, um als Auktionshaus auch Privatpersonen die Gelegenheit des aktiven Online-Handels zu eröffnen (consumer-to-consumer rental marketplace). Das auf Bücher spezialisierte Online-Kaufhaus Amazon sprang auf den gleichen Zug auf. Wie Social Media Eremitage als Gesellschaftsform erlebte Der Grundgedanke von Ebay hat weitere Früchte getragen. „Social Media“ ist das Stichwort. Mehr und mehr werden im Internet soziale Netzwerke wie Facebook professionell genutzt. Politik und Wirtschaft haben die unzähligen Chancen erkannt. Politiker bringen ihr Wahlkampf-Motto über studivz.de direkt auf den Bildschirm potenzieller Wähler. Und nicht nur das! Durch direkten Mail-Kontakt steht es jedem Nutzer offen, einen persönlichen Kontakt zu seinem Favoriten herzustellen.

Bei Facebook gründen Unternehmen eigene Fan-Seiten innerhalb des Netzwerks und posten über ihre Freundeslisten aktiv Werbung. Allein die Kaffee-Franchise-Kette Starbucks verzeichnete im Juli 2010 über 10 Millionen Facebook-Jünger. Ähnlich wie nach den Homepartys durch Mund-Propaganda wird so nicht nur der elitäre Kreis der internen Anhänger erreicht. Über die Profile der Fans werden auch deren Netzwerk-Freunde involviert. Aber statt im Café um die Ecke verabredet man sich mit eben jenen Freunden und Bekannten zum Chat im Netz. Neben dem Privaten kann sich auch das Berufliche mehr und mehr ins eigene Heim verlagern. Heute können Daten in solcher Menge über das Internet versendet werden, dass es denkbar ist, die meisten Bürotätigkeiten auch bequem von zu Hause aus zu erledigen. Hier er langt der vor 20 Jahren definierte Begriff des Cocoonings eine neue Wertigkeit. Viele Menschen sind nun kaum noch gezwungen das Haus zu verlassen, weder zum Einkaufen noch um Geld zu verdienen. Der Grundstein für die Eremitage als Gesellschaftsform scheint gelegt. Online-Shopping und Networking ohne Grenzen Andererseits sind Verkaufs- und Beratungsgespräche nicht mehr nur im Geschäft vor Ort oder per Telefon vorstellbar, sondern auch im trauten Heim. Heute kann man sich so gut wie alles nach Hause bestellen: Vom klassischen Handwerker oder Versicherungsvertreter über den Computer-Spezialisten bis hin zum Masseur oder zur Kosmetikerin. Bei juristischen Fragen helfen Anwälte, bei psychologischen helfen Therapeuten online via E-Mail oder mittels Telefon-Hotline. Autohändler kommen zu Besuch, falls ein fahrbarer Untersatz zum Verkauf steht und über die Webcam kann man sich in Mode-Fragen vor dem heimischen PC stilsicher beraten lassen.

Die Homepartys erleben wahre Nachfrage-Booms. Sie sind chic und angesagt. Diese „Homepartys“ sind ein Paradebeispiel für angewandtes Networking. In den USA derNachkriegszeit war es Brownie Wise, die als Erste erkannte, welches Umsatzpotenzial in dieser Art der Produktpräsentation steckt. Der Sinn dieser Haus-Veranstaltungen liegt nicht nur darin, Produkte zu verkaufen, sondern sich den Bekanntenkreis der Veranstalterin zunutze zu machen. Erklären sich im Schnitt nur zwei oder drei der anwesenden Damen ebenfalls bereit, eine Homeparty zu geben, verdoppelt oder verdreifacht sich mit jeder weiteren Vorführung der etwaige Kundenkreis der Verkäuferin. Und in diesem Bereich liegen noch Reserven, z. B. könnten sich – im Gegensatz zu Zeiten der eher konservativen 1950er – heute auch Märkte unter den emanzipierten Männern für solche Happenings in den eigenen vier Wänden auftun.
Ideen zu diesen „Heim spielen“ sind keine Grenzen gesetzt. Gemeinsames Yoga oder Meditieren, Weiterbildung über vernetzte Laptops, Degustationen der verschiedensten Art, ja selbst Persönlichkeitstraining und Moti vationsseminare verbunden mit einem geselligen Beisammensein unter Freunden haben nicht nur einen persönlichen, sondern auch einen sozialen Nutzen.
Direktvertrieb: Mehr Chance als Risiko – selbst im Nebenerwerb. Das Internet hat die Debatte um Öffnungszeiten und den gesetzlichen Ladenschluss auf Null reduziert. Online kann man 24 Stunden erreichbar sein. Obendrein entfallen die Kosten, die sonst für die Räumlichkeiten zur eigentlichen Produktpräsentation anfielen. Der Vertrieb direkt beim Verbraucher, ohne störende Zwischenhändler, ermöglicht es, Fachwissen leichter zu vermitteln, Lieferzeiten zu verkürzen und Lagerkosten zu minimieren. Andererseits wirken sich Schwierigkeiten in der Produktion oder mit eigenen Zulieferern auch umso schneller auf den Endverbraucher aus. Die eigenen Produkte in den Regalen von Geschäften werden deshalb so schnell sicher nicht verschwinden.
Dennoch wird die Nachfrage nach Home Delivery ab Werk bezüglich jedweder (Dienst-) Leistung weiter wachsen. Wo das enden mag? Das ist durch die Globalisierung, gleichbedeutend mit der schwindenden Relevanz von Zeit und Raum, kaum abzusehen. Homepartys sind inzwischen auch etwas für Männer geworden und erleben einen wahren Nachfrage-Boom.

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